Klimastation / Statistik / Rückblick 2003

Monatliche Rückblicke 2003

2002 2003 2004 Überblick

Januar Februar März April Mai Juni
Juli August September Oktober November Dezember

Januar


Schnelle Temperaturwechsel im Januar

Der Jahreswechsel liegt einiges zurück, doch die meisten werden sich gut an den überraschenden Silvesterschnee erinnern. An einigen Orten konnten die Kinder sogar Schlittenfahren. Genauso schnell wie die weiße Freude gekommen war verschwand sie auch wieder. Schon am 2. Januar ereichte die Lufttemperatur mit +10,9°C ihr Monatsmaximum. Das Schmelzwasser konnte in den noch gefrorenen Boden nicht eindringen und ließ Bäche und Flüsse bedrohlich ansteigen. Doch damit waren die Witterungsumschwünge noch nicht am Ende. Es folgte eine Reihe sehr kalter Tage mit einem Tiefstwert von -15,5 °C am 9. Januar. Die zweite Monatshälfte zeigte sich deutlich gemäßigter. Erst am 31. wurde es wieder kalt. Bei allen Turbulenzen wich das Monatsmittel der Lufttemperatur kaum vom langjährigen Mittel ab. Mit +0,5 °C lag es nur ein Zehntel über dem Vergleichswert. Bei den Niederschlägen war es ähnlich. Es gab ein Häufung am Anfang und am Ende des Monats. Dazwischen lagen fast drei niederschlagsfreie Wochen. Nur der 13. bildete eine Ausnahme: Schnee sorgte für Aufregung auf den Straßen. Die Monatssumme von 39 mm entspricht dem Durchschnitt. Zu erwähnen ist noch, der Wechsel von kalten und warmen Luftmassen am Monatsanfang, der natürlich mit starken Luftdruckschwankungen und hohen Windgeschwindigkeiten einherging. In der Nacht zum 3. Januar wurden Windspitzen bis 21 m/s registriert, während der Luftdruck auf 957 hPa sank - das Mittel für Stationshöhe liegt bei 990 hPa. Nun bleibt abzuwarten, was der Rest des Jahres bringen wird.

Februar


Februar ungewöhnlich kalt

Der Februar war gekennzeichnet durch anhaltend kalte Witterung. Nur zwei Tage waren frostfrei: der 3.2. als ein Tief über uns hinweg zog und der 28.2. Das spiegelte sich auch im Monatsmittel der Lufttemperatur wider. Mit -1,6°C war der vergangene Monat der kälteste, der an der Fachhochschule bisher registriert wurde. In den letzten Jahren war der Februar immer deutlich wärmer, insbesondere 2002 als die mittlere Lufttemperatur 6,1°C betrug. Im Zeitraum 1961-90 lag die durchschnittliche Februartemperatur im Schillergäßchen bei 1,4°C. Die Kälteperiode hatte ihren Höhepunkt am 14.2. mit einem Minimum von -12,2°C. An acht aufeinander folgenden Tagen blieb das Thermometer unter Null! Zum Ende des Monats wurde es langsam wärmer. Vor allem die Mittagstemperaturen stiegen deutlich an. Die Sonne gewann an Kraft und am 27.2. waren es angenehme 15°C. Die Medien präsentierten sofort eisessende junge Damen. Früher, als die Heiligen noch bekannt waren, sagte man: "Alexander (26.2.) und Leander (27.2.) riechen Märzluft miteinander." Weiterhin fiel der Februar auch durch die geringe Niederschlagsmenge auf. Leichter Schneefall zu Beginn der Ferien sorgte in etwas höheren Lagen für sehr gute Wintersportbedingungen. Doch das war's dann auch schon. Zwar ist statistisch gesehen der Februar in Jena der trockenste Monat, aber 7 mm Niederschlag ist dann doch extrem wenig. Wiesen, Felder und auch mancher Wanderweg sind trotzdem noch sehr nass, da bei anhaltendem Frost nichts versickern konnte. Was das Wetter anbelangt, so können wir optimistisch in die Zukunft schauen, denn es heißt: "Kalter Februar - fruchtbar wird das ganze Jahr."

März


Sonniger März

Wir schauen auf einen schönen Frühlingsanfang zurück. In den letzten Wochen haben sich die Temperaturen stetig gesteigert. Betrug das Tagesmittel der Lufttemperatur am 18. Februar noch -6,2°C waren es am 30. März bereits angenehme 12,5°C. Besonders die zweite Monatshälfte war sehr sonnig. Um den 11. des Monats gab es bei frischem Wind einige milde Tage. Verantwortlich war ein kurzes Tief. Ansonsten herrschte eher Hochdruckwetter, d.h. vor allem in den Nächten war es recht kalt. Am 22. wurden noch einmal -5,5°C registriert, während das Monatsmaximum am 24. bei 19,5°C lag. Nun sind hohe Temperaturschwankungen zwar typisch für Strahlungstage, aber Unterschiede von 21°C an einem Tag wie hier sind selten. Insgesamt lag die Lufttemperatur im März ähnlich wie im Vorjahr mit 6,0°C etwas über dem langjährigen Mittel. Auf Grund des anhaltenden Frostes im Februar ist die Vegetation trotzdem etwas zurück. Frisches Grün ist noch rar. Lediglich die frostunempfindliche Kornellkirsche blüht eifrig. Günstig für die ersten Feld- und Gartenarbeiten waren die eher bescheidenen Niederschläge. Mit 33 mm blieben sie deutlich unter dem Durchschnitt. Etwas Verwunderung bescherte am 27. März ein nichtzuüberhörendes Gewitter verbunden mit einem kurzen aber kräftigen Schauer. An 22 Tagen viel kein Niederschlag. Der April sollte etwas mehr Feuchtigkeit bringen, sonst könnte es schnell zu trocken werden.

April


Viel Sonne und wenig Regen im April

Von einigen Tagen am Monatsende abgesehen hatten wir kein typisches Aprilwetter. Die zweite Woche war noch einmal winterlich kalt, die "ohnmächtigen Schauer körnigen Eises" fehlten allerdings. Es war eher trocken. Das Minimum der Lufttemperatur lag am 9. des Monats bei -6,5°C. Mit solch starkem Nachtfrost hatte manch einer nicht mehr gerechnet. Anschließend wurde es allmählich wärmer. Viele sehr sonnige und auch milde Tage folgten. Die Natur reagierte mit kräftigem Grün aller Orts. Lediglich Karfreitag und Ostersamstag gab es einen drastischen Einschnitt. Plötzlich war es wieder grau und kalt. Am Samstag, den einzigen richtigen Regentag, kamen 20 mm Niederschlag zusammen und so manches Osterfeuer fiel ins Wasser. Um so größer war die Freude, als zum Osterfest sich die Sonne doch wieder zeigte und man sehr angenehm spazieren konnte. Die folgende Ferienwoche war warm und trocken. Im Monatsdurchschnitt war der April mit 9,1°C nur wenig wärmer als in anderen Jahren. Die höchste Temperatur wurde mit 23,8°C am 26. April gemessen. Die Niederschläge blieben mit 30 mm deutlich unter dem langjährigen Mittel. Da auch die vorangegangenen Monate recht trocken waren, besteht ein gewisses Niederschlagsdefizit. Im Einklang mit dem sonnigen Wetter lag die Globalstrahlung für April höher als sonst. Entsprechend des Sonnenstandes sind 130 kWh/m² eine beachtliche Monatssumme. Ob sich diese Tendenz im Mai oder gar für den ganzen Sommer fortsetzt, bleibt abzuwarten.

Mai


Tropische Wärme im Mai

Der Mai begann sehr stürmisch. Gleich der erste Tag des Monats war auch der windigste. Kurzzeitig wurden Windgeschwindigkeiten von 19 m/s gemessen. Gewitter o.ä. blieben zunächst aus, aber ungewöhnlich warme Luft tropischen Ursprungs wurde herantransportiert. So erreichte die Lufttemperatur bereits am 5. Mai ihr Maximum: 32,3°C! Im Vergleichszeitraum 1961-90 lag das absolute Maximum für den Monat Mai am 17.5.71 bei 33,0°C. Die trockene und warme Witterung drängte die Blütezeit von Obstbäumen, Raps usw. auf eine besonders kurze Zeitspanne zusammen. Hellgelber Blütenstaub verwunderte einige Tage lang Groß und Klein. Zur Monatsmitte hin wurde es kälter, wie es sich für die Eisheiligen gehört. Maifröste blieben jedoch wie auch schon in den letzten Jahren aus. Der Tag des heiligen Bonifatius (14.5.) wies mit 9,8 °C den niedrigsten Tagesmittelwert auf. Das Minimum der Lufttemperatur lag am Morgen des 16. Mai bei 3,4 °C. Die Bodentemperatur kann allerdings je nach lokalen Gegebenheiten einige Grade tiefer liegen. Am Monatsende wurde es wieder sonnig und warm. Sehr zufrieden dürften die Männer mit "ihrem" Tag gewesen sein. Noch sonniger war allerdings der folgende, der 30. Mai. Zwischen 4:20 Uhr und 22:20 Uhr wurde eine Strahlungsleistung von 7,7 kWh/m² registriert. Das Monatsmittel der Lufttemperatur lag mit 15,4 °C zwei Grad über dem langjährigen Mittel. Was die Niederschläge anbelangt, so lässt sich zwar feststellen, dass der Mai für dieses Jahr der bisher regenreichste Monat war, aber 43 mm sind nur 70% vom Durchschnitt. Das Defizit an Feuchtigkeit hat sich damit noch etwas verstärkt. An 18 Tagen blieb es vollständig trocken. Mit 16 mm fiel am 9. Mai der meiste Regen. "Maienregen bringt Segen" - ob dieser diesmal für eine gute Ernte reicht, bleibt abzuwarten.

Juni


Hitze hält an

Der Juni war hauptsächlich und durchgehend warm bzw. heiß. Schon die erste Woche des Monats brachte die höchsten Tagesmittel der Lufttemperatur: über 23°C am 3. und 8. (Pfingstsonntag) sowie 24,7 °C am 4. Juni. Sehr heiß war auch der 23.6. und ebenso das Ende des Monats. Kalte Tage gab es hingegen nicht. Auch die Abende und Nächte blieben ausgesprochen mild und es fiel wenig Tau. Nur in einer Nacht sank die Lufttemperatur unter 10 °C und zwar am Morgen des 22. Juni. Das Thermometer zeigte 8,6 °C. Ihren absoluten Höchstwert erreichte die Lufttemperatur am 23.6. mit 32,7 °C. Hätte nicht gegen 14 Uhr ein kleiner Gewitterschauer etwas Abkühlung gebracht, wäre das Maximum noch höher ausgefallen. Liegen die Abweichungen der mittleren Monatstemperaturen meistens im Bereich von ein bis zwei Grad, war der Juni mit 20,3 °C diesmal viel wärmer als im Durchschnitt! Das Mittel für Juni ist im Vergleichszeitraum mit 16,7 °C und für den Juli, den wärmste Monat, mit 18,2 °C angegeben. Das Niederschlagsdefizit aus den letzten Monaten wurde nicht ausgeglichen. Zwar brachte am 5.6. ein Gewitter beachtliche 32,2 mm, was die Monatssumme des Niederschlages auf immerhin 53 mm erhöhte. Aber das waren nur 70% der üblichen Regenmenge. Im Umland ist die Trockenheit z.T. noch gravierender. Auf Wiesen und Weiden wuchs nach dem ersten Schnitt kaum etwas nach. Mehrfach angekündigte Unwetterfronten gingen an Jena vorüber. Der Luftdruck im Juni war auffällig ausgeglichen. Er bewegte sich knapp unter Normal. Größere Schwankungen waren nicht zu verzeichnen. Der Wind blies mäßig allerdings häufiger als sonst aus nördlicher Richtung. Etwas kräftiger wehte der Wind am 8. und 23.6. hier wurden Windgeschwindigkeiten von 13 bzw. 14 m/s registriert. Bisher passt das Wettergeschehen gut zum jenaer "Jahr des Feuers". Etwas Mäßigung würde der Natur allerdings gut tun.

Juli


Sommer geht weiter

Die ersten Julitage waren etwas kühler und man hätte meinen können, der Sommer verabschiedet sich erst mal. Dem war und ist nicht so. Nur zu Monatsbeginn war es etwas kühler, so dass die mittlere Lufttemperatur insgesamt im Juli mit 20,1 °C um zwei Zehntel niedriger war als im Vormonat. Auch dieser Wert liegt immerhin noch zwei Grad über dem langjährigen Mittel. In einer einzigen Nacht und zwar am Morgen des 14.7. sank die Temperatur knapp unter 10 °C. Statt dessen gab es fünf heiße Tage mit Temperaturen über 30 °C. Den höchsten Wert für dieses Jahr zeigte die Station am 21.7. mit 34,3 °C an. Das ein Sommermonat etwas wärmer ist kommt im Rahmen der Statistik häufig vor. Das aber nun der dritte Monat in Folge deutlich wärmer ausfällt, ist schon bemerkenswert und hat auch gewisse Auswirkungen. Die Niederschläge lagen für den vergangenen Monat mit 69 mm leicht über dem Durchschnitt. Die Hälfte des Regens fiel allerdings in sehr kurzer Zeit vom Himmel, d.h. am 28.7. zwischen 1:00 und 10:00 Uhr. Besonders stark war der Regen in der ersten Stunde, wo der Regenmesser einen Rekordwert von 26 mm verzeichnete! Ergänzend sei hier erwähnt, dass sich die Sommergewitter sehr lokal entladen. Am Nachmittag des 22.7. waren Lobeda und Teile des Saale-Holzland-Kreises von schwerem Hagelschlag betroffen, während vom Stadtzentrum aus zwar die tiefschwarzen Wolken zu sehen waren, es aber nahezu trocken blieb. Wind gab es nur kurzzeitig in Zusammenhang mit den Gewittern und Regengüssen. Oft fehlte das ersehnte Lüftchen zur Abkühlung. Im Gegensatz zum Juni dominierte wieder die Hauptwindrichtung Südwest. Eine erste Andeutung von Herbst gab es, als in den Tagen nach dem großen Regen Morgennebel auftrat. Wer den Urlaub noch vor sich hat, hofft allerdings, dass die warme Witterung noch etwas anhält.

August


Heiß und Trocken

Der ungewöhnlich warme und trockene Sommer ereichte im August seinen Höhepunkt. Ein Sommer der Rekorde. Heiße Tage und warme Nächte wie noch nie. Nach dem Hochwasser im letzten Jahr nun große Dürre, höchste Besucherzahlen bei der Kulturarena, die Weinlese beginnt eher als je zu vor usw. Viel wurde schon dazu gesagt und geschrieben. Die klimatologische Messstation der Fachhochschule Jena kann da selbstverständlich mithalten. Mit 21,7 °C war der August nicht nur 4,3°C wärmer als das langjährige Mittel, sondern auch der wärmste Monat seit Beginn der Messungen und der 13.8. war mit einem Tagesmittel von 28,0°C der heißeste Tag. Das Maximum lag bei 36,9°C. Die bisherige Höchsttemperatur wurde mit 36,7°C am 15.8.2001 gemessen. Die ersten beiden Augustwochen waren die extremsten. Hier erreichte das Thermometer an 11 Tagen die 30-Grad-Marke! Die Meteorologen sprechen dann von heißen bzw. von Tropentagen. Froh darüber konnte nur jemand sein, der nicht arbeiten musst und vielleicht sogar an der Ostsee weilte. Im Durchschnitt sind solche heißen Tage nur zehn mal im gesamten Jahr zu erwarten. Während der heißen Witterung blieben Niederschläge aus. Nach dem kräftigen Regen am 28.7. war es drei Wochen lang völlig trocken! Erst am 18. und 19.8. sowie am 23.8. gab es geringe Niederschläge von insgesamt 3,2 mm. Eine wirkliche Wetteränderung mit immerhin 11 mm Regen brachte erst ein kurzes Tief am 29.8. Seit dem ist es deutlich kühler. Der Sommer scheint vorbei zu sein. Endlich, sagen die einen - andere hatten sich sehr an die mediteranen Verhältnisse gewöhnt. Insgesamt regnete es im vergangenen Monat 16 mm, das sind 46 mm weniger als im Mittel und fast 100 mm weniger als im August 2002.

September


relativ normal

Die Witterung und die Gemüter konnten sich im September wieder beruhigen. Die mittlere Temperatur wich nur geringfügig vom langjährigen Mittel ab und das Niederschlagsdefizit verringerte sich. Überschwemmungen oder ähnliche Katastrophen blieben aus. Den Hochdruckwetterlagen mit nochmals viel Sonne und guter Sicht folgten kurze feuchte Tiefs. Besonders sonnig war die dritte Woche des Monats. Diese schönen Strahlungstage waren gut geeignet für erste Probemessungen am neuen UV-Sensor, der demnächst das Angebot der klimatologischen Messstation erweitern wird. Mit 31,0 °C erreichte die Lufttemperatur am 19. einen hochsommerlichen Höchstwert. Die Nächte sind zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche allerdings schon deutlich kühler. So sind Tagesschwankungen der Temperatur von reichlich 20 °C keine Seltenheit. Der kälteste Morgen war mit nur 3,0 °C der des 25. Septembers. An einigen Stellen wurde bereits Reif gesichtet. Im Monatsmittel betrug die Lufttemperatur 14,5 °C, drei Zehntel mehr als im Durchschnitt. Nach der anhaltenden Trockenheit entspannte sich am 11. September die Lage. Über viele Stunden verteilt fielen 43 mm Regen. Damit ist dieser Tag der für dieses Jahr niederschlagsreichste. Befürchtete Unwetter blieben in unserer Region aus. Insgesamt lag die Niederschlagsmenge bei 79 mm, deutlich höher als sonst. Auf das ganze Jahr gerechnet "fehlen" trotzdem noch 100 mm. An 17 Tagen blieb es vollkommen trocken. Abgesehen von den wechselhaften Tagen gab es wenig Wind. Wer seinen Drachen steigen lassen möchte, muss also noch etwas warten. Im letzten Jahr war der Oktober der windigste Monat.

Oktober


Vorbote des Winters

Der Oktober brachte keine spektakulären Überraschungen. Allerdings war er deutlich kälter als in anderen Jahren. Dies bekam man in den ersten Tagen noch nicht zu spüren. Am 3. des Monats erreichte das Thermometer nochmals 19,2 °C. Eine Woche mit durchwachsener Witterung folgte, und langsam wurde es empfindlich kühl. Als es gegen Monatsmitte sonniger und auch nachts klarer wurde, kündigte sich bereits der Winter an. Sieben mal sank die Lufttemperatur unter Null. Reif gab es noch häufiger, da die Bodentemperatur je nach Umständen einige Grad niedriger sein kann. Kältester Tag war der 24. Oktober mit einem Minimum von -4,7 °C. (Im letztjährigen Herbst gab es die ersten Minusgrade erst am 5. November.) Danach wurde es wieder etwas wärmer, aber wirklich nur etwas. So lag dann die Durchschnittstemperatur des Monats nur bei 6,6 °C, also 3,2 Grad unter dem langjährigen Mittel. Der warme Sommer scheint sich auszugleichen. Auf Grund der niedrigen Temperaturen lag die relative Luftfeuchte mit 83 % über dem Durchschnitt. Auch die Niederschlagssumme war mit 46 mm leicht erhöht. Besondere Regenereignisse waren jedoch nicht zu verzeichnen. Für Jena gehört der Oktober zu den trockneren Monaten. Obwohl der Luftdruck zum Monatsende schnell und anhaltend bis 31 hPa unter Normal fiel, war der Oktober nicht besonders stürmisch. Beim Blick auf die Daten treten lediglich der 6. und 7. des Monats hervor. Hier wurden Windgeschwindigkeiten der Stärke sieben und acht gemessen. So holte nicht der Wind, sondern der Frost das Laub von den Bäumen.

November


Schöner November

Wie der Oktober endete, so begann der November mit sehr niedrigem Luftdruck. In vier Tagen stieg dieser dann recht rasant von 958 hPa auf 1008 hPa. Kein Wunder, dass der 3. November der windigste Tag des Monats war. Die Hochdruckwetterlage mit kalter und trockener Luft hielt etwa zwei Wochen an. Die niedrigste Temperatur wurde mit -3,7 °C am 13. gemessen. Die letzten beiden Wochen waren wider erwarten erstaunlich mild. Das Maximum erreichte die Lufttemperatur mit 14,6 °C am 19. des Monats. Dadurch, dass die zweite Monatshälfte zweieinhalb Grad wärmer war, gehört nun auch der November zu den Monaten, die deutlich zu warm waren. Mit 6,8 °C lag die Durchschnittstemperatur 1,8 °C über dem langjährigen Mittel. Außerdem war der November auch wärmer als der diesjährige Oktober! Bei dem recht schönen Wetter waren Niederschläge selten. An 20 Tagen blieb es völlig trocken, was doch eher untypisch für November ist! Richtiges Novemberwetter gab es nur am Ende des Monats. Am 28. regnete es den ganzen Tag. Es kamen 17,5 mm zusammen, 50 % der Monatssumme (34 mm). Auffällig unauffällig war auch der folgende Tag. Der Regen war weniger geworden, aber es blieb anhaltend grau bis dunkel und feucht. Solche Tage, wo die Sonne nicht zu ahnen ist und auch kein Wind für Veränderung sorgt, bleibt die Temperatur über lange Zeit stabil. So registrierte unsere Station für den 29. November zwischen 5,8 °C und 6,7 °C die bisher geringste Temperaturschwankung!

Dezember


Kaum Schnee

Der Dezember war wie das ganze letzte Jahr zu warm und zu trocken. Er war aber auch sehr wechselhaft. Zu Beginn der zweiten Woche brachte ein kurzes Hoch Kälte. An drei Tagen blieben die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. An Schnee allerdings war noch nicht zu denken. In wenigen Tagen änderte sich das Wetter und am 13. Dezember hatten wir mit einem Maximum der Lufttemperatur von immerhin 12,4 °C den wärmsten Tag des Monats. Das Barometer zeigte Sturm an, und es war tatsächlich sehr stürmisch. In der Nacht zum 15. ging ein ordentliches Gewitter in Jena nieder. Bei sinkenden Temperaturen überraschte uns dann am Tage heftiger Schneefall. Ein neues Tief mit Kaltfront bescherte am 21. den niedrigsten Luftdruck des Monats und den windigsten Tage des Jahres! Die mittlere Windgeschwindigkeit betrug 5,8 m/s und es wurden Windspitzen von etwa 25 m/s registriert, was der Windstärke 10 entspricht. Kältester Tag mit einem Minimum von -4,6 °C war der 23. Dezember. Danach wurde es nochmals wärmer, so dass auch die dünne Schneedecke vom 22. schnell wieder verschwand. Einen Eistag gab es dann noch am vorletzten Tag des Jahres. Mit einem Monatsmittel von 2,3 °C war der Dezember 0,6 °C wärmer als im langjährigen Mittel. Die Niederschläge teils als Regen, teils als Schnee häuften sich um den 15. des Monats. Mit 27 mm waren es 36 % weniger als im Durchschnitt. Die gleiche Tendenz gilt für das gesamte Jahr 2003. Mit einer Durchschnittstemperatur von 10,2 °C war es fast ein Grad wärmer als im Vergleichszeitraum 1961-90. Besonders heiß waren die Monate Juni und August, während die Monate Februar und Oktober deutlich kälter als sonst waren. Charakteristisch für das Jahr 2003 waren aber auch die geringen Niederschläge von Februar bis Juni und vor allem im August. Die Jahressumme lag mit 476 mm 19 % unter dem Durchschnitt.

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