Klimastation / Statistik / Rückblick 2005

Monatliche Rückblicke 2005

2004 2005 2006 Überblick

Januar Februar März April Mai Juni
Juli August September Oktober November Dezember

Januar

Eine Woche Winter

Der Januar war von zwei sehr verschiedenen Großwetterlagen geprägt. In der ersten Monatshälfte führte eine lebhafte südwestliche Anströmung zu ausgesprochen milder Witterung. In den Blumenläden auftauchende Osterglocken schienen durchaus angemessen. Der wärmste Tag des Monats, der 8. Januar, mit einem Maximum der Lufttemperatur von beachtlichen 13,6°C war gleichzeitig der stürmischste. Das Tagesmittel der Windgeschwindigkeit lag immerhin bei 5,3 m/s. Doch für den Frühling war es wirklich noch zu zeitig. Am 15. gab es die ersten Minusgrade in diesem Jahr! Wenige Tage später versorgte uns ein relativ stabiles Hoch über dem Nordatlantik mit seiner kreisenden Bewegung mit kalter und feuchter Luft aus nördlicher Richtung. Zum Montag, dem 24. Januar hielt für exakt eine Woche der Winter Einzug. An sechs Tagen in Folge blieb die Lufttemperatur unter Null. Das Minimum wurde am 28. mit -7,4°C registriert. Aber auch Niederschläge gab es ausreichend und zwar in fester Form als Schnee. An der Klimastation im Schillergäßchen wurden an sechs Tagen insgesamt 29 cm Neuschnee gemessen. In diesen Tagen war die Wöllmisse mit dem Rennsteig vergleichbar und wurde entsprechend von Skifahrern frequentiert. Trotz der sehr winterlichen Witterungsperiode war der Januar mit 3,2°C deutlich zu warm. Das langjährige Mittel 1961-90 gibt 0,4°C für den kältesten Monat des Jahres an. Im Gegensatz zum Februar waren in den letzten fünf Jahren solch große Abweichungen vom Mittel für Januar untypisch. Niederschläge gab es auch schon vor dem Schnee. So war der 20. des Monats mit 11,1 mm der regenreichste Tag. Die Monatssumme lag mit 48 mm 30% über dem Durchschnitt.
Februar

Reichlich Schnee

Anfang des Monats stand die Frage: Wird der Winter noch ein mal zurückkehren? Zunächst sah es nicht danach aus. In der zweiten Woche wurde es zwar wieder kälter, aber Niederschläge fehlten. In der Ferienwoche war Wintersport nur in den höheren Lagen möglich. An einigen Tagen schien wunderbar die Sonne. Die Luft erwärmte sich aber kaum. Dann bestimmt Orkantief "Ulf" das Geschehen. Der Luftdruck fiel in zwei Tagen von 994 auf 963 hPa. Es wurde kurzzeitig warm, sehr windig und es regnete ausgiebig. Der 12. Februar war der wärmste Tag mit einem Maximum von 12,4°C und mit 11,3 mm auch der niederschlagsreichste Tag des Monats. Nach der Frontpassage beruhigte sich das Wetter und es wurde in der zweiten Monatshälfte tatsächlich wieder sehr winterlich. Die mittleren Tagestemperaturen lagen generell unter Null. Am kältesten war mit -11,7°C der klare Morgen des 24. Februars. Alle Niederschläge fielen als Schnee und das waren nicht wenige. Insgesamt wurden von der Klimastation 56 mm Niederschlag erfasst, deutlich mehr als im Durchschnitt. Knapp die Hälfte davon war Schnee. Damit hatten wir für Jena die eher seltene Situation anhaltender winterlicher Verhältnisse, die sich auch im März nicht sofort ändern wird. Während den Kindern schon der kleinste Hügel genügte um sich nach Herzenslust auszutoben, taten es die Großen u.a. wieder auf der "Loipe" zwischen Steinkreuz und Schöngleina. Mit -0,8°C lag das Monatsmittel der Lufttemperatur 2,2°C unter dem langjähreigen Mittel. Das besondere an der diesjährigen Situation waren weder die Temperatur oder der Niederschlag an sich, sondern das Zusammentreffen beider. Erinnert sei an das Jahr 2002, wo es im Februar mit 69 mm reichlich regnete aber bei einer mittleren Temperatur von +6,1°C an Schnee kaum zu denken war. Andererseits war 2003 der Februar mit -1,6°C zwar der kälteste, aber mit nur 7 mm auch gleichzeitig der trockenste Monat in den letzten fünf Jahren.
März

Langer Winter

Die ersten beiden Märzwochen standen noch ganz im Zeichen des Winters. Die Temperaturen lagen überwiegend unter Null. So konnte sich die Schneedecke um Jena bis zum 13. März halten! Das Minimum erreichte die Lufttemperatur mit -10,7°C am 3. des Monats. Gleichzeitig war es sehr trocken. Am 2. März gegen 14 Uhr wurde bei nur 1,9°C eine relative Luftfeuchte von nur 22% gemessen. Das entspricht einer Taupunkttemperatur von -17,6°C, ein neues Stationsminimum. Mitte des Monats bot sich ein gänzlich anderes Bild. Während in den Bergen die Schneeschmelze noch im Gange war räumten die Gastronomen in Jena Tische und Stühle auf die Straße. Das Publikum hatte wohl auch auf Sonne und Wärme gewartet, denn an den ersten warmen Tagen war die Wagnergasse sofort gut besetzt. Am 18. März stieg die Temperatur auf 20,5°C. Zum Frühlingsanfang war es wieder kühler aber sehr schön sonnig. In den klaren Nächten gab es nochmals Frost. Der Abend des 23. überraschte mit Nebel, der dann öfters und teilweise auch anhaltend auftrat. Die Temperaturen wurden wieder milder und mit dem Osterwetter konnte man einigermaßen zufrieden sein. Insgesamt war der März mit 4,4°C etwas kälter als das langjährige Mittel. Bei einem Blick auf die letzten fünf Jahre weist der März mittlere Monatstemperaturen zwischen 5,0 und 6,3°C auf, die also deutlich höher lagen. Niederschläge fielen im März nur sparsam. Schnee war kaum noch zu verzeichnen. Mit einer Monatssumme von 21 mm wurden nur knappe 50% der durchschnittlichen Menge registriert. Wer Feld oder Garten bestellt hat wartet nun auf einen feuchten April.
April

Kein typisches Aprilwetter

Der April begann mit einigen wolkenlosen Sonnentagen, sogenannten Strahlungstagen, mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Am Morgen des 2. Aprils wurde das Minimum der Lufttemperatur mit -1,7°C gemessen. Auch am folgenden Tag gab es Nachtfrost. Mittags hingegen wurden Temperaturen über 20°C erreicht. Die schnelle Erwärmung der Luft führte zu sehr niedrigen Werten der relativen Feuchte. Nach einigen warmen Tagen wurde es um den 10. April wieder kalt. Eine weiter Einbruch kalter Luft brachte am 21. und 22. April noch einmal Frost. Da sich trotz langem Winter die Vegetation schon sehr weit entwickelt hatte, gab es hier und da kleinere Schäden. Zum Beispiel wurden einige Kirschblüten braun und die Magnolien verloren ihre Pracht. Am wärmsten war es mit 22,9°C am letzten Tag des Monats. Insgesamt lag die mittlere Monatstemperatur bei 10,2°C, also 1,6°C über dem langjährigen Mittel. Auffälliger waren die Abweichungen bezüglich der Niederschläge. In der ersten Monatshälfte fielen nur 2,5 mm Regen. Am 15. kamen 3,5 mm dazu und am Ende des Monats war die Summe auf magere 13 mm angewachsen, nur 23% bezogen auf die Vergleichswerte. In Jena und Umgebung ließ sich die Trockenheit unter anderem an den Rissen im Boden erkennen. Da änderte auch das "Getröpfel" in den letzten Tagen nichts. Zwischenzeitlich waren zwar mal feuchte Luftmassen mit ausgiebigeren Niederschlägen angekündigt, doch die blieben in südwestlichen Regionen hängen und führten dort zu teilweise erheblichen Regenmengen.
Mai

Kontraste im Mai

Die ersten Tage im Mai waren geradezu hochsommerlich und bescherten so manchen Sonnenbrand. Die Lufttemperatur erreichte bereits Höchstwerten über 30°C. Doch nach wenigen erstaunlich warmen Tagen prägten kühle Nordwetterlagen die erste Hälfte des Monats. Auch zu Pfingsten - das diese Jahr mit den Eisheiligen zusammen fiel - blieb es unbeständig und kalt. Doch das Minimum der Temperatur wurde erst am 19. Mai mit 0,9°C erreicht. Da es in der Nacht am Boden meistens noch kälter ist als in 2 m Höhe, wundert es nicht, dass an diesem Morgen etliche Frostschäden zu verzeichnen waren. Danach stellte sich die Großwetterlage grundlegend um. Mit vorherrschend südwestlichen Winden floss zunehmend Warmluft ein. Ende des Monats konnte man von einer regelrechten Hitzewelle sprechen. Am 28. wurden bei geringer Luftbewegung auf dem Dach der Fachhochschule 35,1°C gemessen und auch in der folgenden Nacht kühlte es sich kaum ab, an Tau war nicht zu denken. Die angekündigten Gewitter fielen in Jena zum Glück recht bescheiden aus. Blitz und Donner hatten es mehr auf den "Zug der Jenaer Geister" abgesehen, verfehlten diesen aber um wenige Stunden. In der Nacht rumpelte es dafür um so heftiger. Mit Regen am Morgen und einem heftigen Guss gegen Mitternacht war dieser 21. Mai mit 11,5 mm der niederschlagreichste Tag des Monats. Die beiden folgenden brachten 8,6 und 8,5 mm. Damit besserte sich die Monatssumme deutlich auf. Mit 60 mm wurde der langjährige Durchschnitt fast erreicht. Das Monatsmittel der Lufttemperatur lag mit 14°C leicht über dem Mittel von 19 61-90, wobei die meisten Tage für diese Jahreszeit viel zu kalt und einige außergewöhnlich warm waren.
Juni

Viel Sonne im Juni

Ähnlich wie der Mai lässt sich auch der Juni in zwei Witterungsphasen unterteilen. Abgesehen von einem sehr heißen Tag (3.6.), war die erste Monatshälfte eher kühl. Erdbeeren und Kirschen reiften nur langsam. Das Minimum der Lufttemperatur lag am 2. bei 5,1°C und der kälteste Tag mit einem Tagesmittel von nur 10°C war der 7. Juni. Temperaturen um 25°C wurden erst wieder am 15. mit Beginn einer deutlich wärmeren Wetterphase erreicht. Am Tage des Sommeranfangs wurden sogar 32,2°C registriert. Insgesamt lag die Lufttemperatur mit 17,2°C fünf Zehntel über dem langjährigen Mittel. Niederschläge fielen wieder mal spärlich. Ein beeindruckendes langanhaltendes Gewitter in der Nacht nach dem heißesten Tag (21.6.) mit wunderschönen Blitzen brachten für Jena nur 6 mm Regen. Etwas ergiebiger war da der Niederschlag am letzten Tag es Monats. Hier kamen 13 mm zusammen. Damit lag die Monatssummen von 42 mm immer noch 43% unter dem Durchschnitt. Im Vergleichszeitraum 1961-90 war der Juni der regenreichste Monat. Bei den geringen Windgeschwindigkeiten im vergangenen Monat trat der Tagesgang der Windrichtung bedingt durch lokale Windsysteme deutlich hervor. Herrschten in der zweiten Nachthälfte schwache Winde aus Südwest vor, so überwog ab Mittag bis in den Abend eine leichte Briese aus Norden. Vor Mitternacht kam der Wind teilweise ganz zum erliegen. Die Sonne schien im Juni relativ häufig. Die Summe der Globalstrahlung lag mit 162 kWh/m² entsprechend hoch. Im letzten Jahr wurde dieser Wert nicht erreicht. Eine Tagessumme von 8,3 kWh/m², wie am 18. Juni, kam in den vergangenen sechs Jahren überhaupt noch nicht vor. Auch zum Siebenschläfer war das Wetter ausgesprochen schön. Eine Garantie für sieben Wochen Badewetter ist dies allerdings nicht.
Juli

Juli mit ausgiebigen Gewittern

Die Zahlen - Mittelwerte, Summen und Extrema - für Juli weisen zunächst nichts auffälliges auf. Für uns aber waren die heißen Tage der letzten Woche mit den nächtlichen Gewittern sehr eindrücklich. Im Allgemeinen kann man den Witterungsverlauf im Juli als wechselhaft beschreiben. Eine hochsommerlich warme und trockene Periode stellte sich nur zwischen dem 10. und dem 18. Juli ein. Die niedrigste Temperatur wurde zuvor mit 8,6°C am 8. des Monats gemessen. Heiße Tage mit über 30°C gab es Mitte Juli und in der schon erwähnten letzten Woche. Das Maximum der Lufttemperatur lag am 28. bei 35,4 °C. Am Ende war der Juli 1,4 Grad wärmer als das langjährige Mittel. Regen fiel im vergangenen Monat an 18 Tagen! Meistens waren es aber nur kleinere Schauer. Als am 10. Juli schwere Unwetter im Alpenraum zu Hochwasser führten, wurde in Jena ein eher kleines Gewitter mit wunderbarem Regenbogen beobachtet. Deutlich mehr Niederschlag brachte die Nacht vom 29. auf den 30. Juli als in 30 Minuten 24 mm registriert wurden. Da bei sehr starken Wind, wie in diesem Fall, die Messfehler am Regenmesser zu nehmen, können es auch einige Millimeter mehr gewesen sein. Immerhin traten Windspitzen von 33 m/s auf. Insgesamt kamen im Juli mit 64 mm Niederschlag zusammen, etwas mehr als sonst. Aber es sei daran erinnert, dass im Juli 2001 auch schon mal 130 mm gemessen wurden. Die Ursache für den häufigen Regen waren u.a. die vorherrschenden Südwestwinde, mit denen unter Tiefdruckeinfluss feuchte und gewitterträchtige Luftmassen herangeführt wurden. Hohe Temperaturen bei gleichzeitig hoher Luftfeuchte sind die Grundlage für Wärmegewitter, wie sie für den vergangenen Juli typisch waren.
August

Wenig Sonne im August

Konnte man bereits den Juli als überwiegend wechselhaft beschreiben, so trifft dies für den August erst recht zu. Insbesondere die erste Monatshälfte war wenig sommerlich. An vielen Tagen blieben die Temperaturen unter 20°C, wahrlich kein Wetter für Freiluftveranstaltungen und große Feste. Das Minimum der Lufttemperatur wurde am 8. August mit 9,2°C gemessen. Einzigster Sommertag in dieser Witterungsphase - wenigstens laut Definition - war mit einem Maximum von 25,1°C der 12. August. Ein Zwischenhoch verhalf der Sonne um den 18. zu einer kurzen Chance. Anhaltend sommerlich wurde es aber erst nach einem ausgeprägten Tief am 25. mit dem niedrigsten Luftdruck des Monats. Nach einem sehr schönen Wochenende erreichte der Luftdruck fünf Tage später sein Maximum. Die höchste Temperatur wurde mit 29,4°C am letzten Tag des Monats registriert. Am Ende waren es acht Sommertage. Zum Vergleich: im August 2003 waren es 25! Da überrascht es nicht, dass das Monatsmittel der Lufttemperatur mit 17,0°C vier Zehntel unter dem langjährigen Mittel lag. Bei der Globalstrahlung äußerte sich das untypische Wetter noch deutlicher. Mit 118 kWh/m² wurde ein geringerer Energieeintrag festgestellt als im April diesen Jahres. Sonnenhungrige waren mit einer Reise in den Süden gut beraten. Die Niederschläge verteilten sich zumindest in Jena im August relativ gleichmäßig. Am Tage mit der höchsten Regenmenge, dem 3. des Monats fielen über viele Stunden 12,4 mm, während am 12. und besonders am 22. sich heftige Schauer ereigneten. Mit 57 mm fielen über den ganzen Monat die Niederschläge unwesentlich geringer aus als im Durchschnitt. Die Regenhäufigkeit war allerdings leicht erhöht. Doch alles hat auch eine gute Seite: "Stellt im August sich Regen ein, so regnet es Honig und guten Wein." Tatsächlich bekommt den Reben in der Wachstumsphase ein Wechsel von trocken und nass, von warm und kühl sehr gut. Zur Reife darf es dann allerdings sonnig sein.
September

Heiße Tage Anfang September

"Endlich Sommer!" konnte man Anfang September meinen. Tatsächlich war die erste Monatshälfte deutlich wärmer als die vorangegangenen Wochen. Dreimal wurde an der Fachhochschule die 30-Grad-Marke überschritten, was im August nicht ein einziges mal der Fall war. Das Maximum der Lufttemperatur wurde am 8. September mit 32,2°C erreicht. Einen deutlichen Wetterumschwung brachte erst ein kurzes Tief in Kombination mit einer ausgeprägten Kaltfront am 16. des Monats. Es regnete fast den ganzen Tag und die Temperatur sank permanent. Betrug sie am Morgen noch angenehme 16°C waren es am Abend nur noch 10°C. In den folgenden Nächten wurde es empfindlich kühl. Entsprechend stark war die Nebelbildung. Das Minimum der Temperatur wurde am 19. morgens gemessen. Mit 2,3°C lag der Wert gegen 7 Uhr schon recht nah am Gefrierpunkt! Es folgte eine Reihe schöner sonniger Tage, doch die Temperaturen stiegen nur langsam wieder an. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war es mit 15,8°C im September 1,6°C zu warm. Sowohl die Schönwetterphase am Monatsanfang, als auch die Strahlungstage in der dritten Woche führten dazu, dass trotz deutlich abnehmender Tageslänge die Summe der Globalstrahlung mit 98 kWh/m² erstaunlich hoch ausfiel und dem Wert von August fast erreichte. Trotz 5 mm Regen am 2. des Monats wirkte die Landschaft teilweise sehr trocken. Weitere Niederschläge gab es um den 11. bzw. um den 16. September sowie am Monatsende. Insgesamt kamen 31 mm zusammen. Das sind 25% weniger als im Mittel von 1961-90. An 21 Tagen blieb es vollkommen trocken. Trotzdem konnten Pilzsammler zeitweise stolze Funde vorweisen.
Oktober

Sonniger Oktober

Den vergangenen Oktober hat wohl jeder als ausgesprochen schön empfunden. Nicht nur die Winzer freuten sich. Gut beraten waren jene, welche die Herbstferien in heimatlichen Gefilden verbrachten. Nur zu Beginn des Monats gab es einige trübe Tage. Dann folgten zwei sonnige Wochen. Am Tage stiegen die Temperaturen häufig über 20°C. Das Maximum der Lufttemperatur wurde mit 21,7°C am 8. Oktober festgestellt. In den klaren Nächten wurde es hingegen nach und nach deutlich kühler. An etlichen Tagen sammelte sich im Saaletal teilweise langanhaltender Morgennebel, ein typisches Phänomen, wenn die Taupunkttemperatur unterschritten wird. Am Ende dieser Witterungsperiode bildete sich morgens einige male sogar Reif und am 19. des Monats wurden negative Temperaturen bis -1,1°C gemessen. Doch es blieb bei einer leisen Vorahnung auf den Winter. Ein Tief mit wenigen Regentagen folgte. Die letzte Woche war wieder sonnig und ausgesprochen mild. Am 30. wurden an der Fachhochschule nochmals 21,7°C registriert. Die Laubfärbung erreichte ihren Höhepunkt. Insgesamt war der Oktober mit einer mittleren Monatstemperatur von 12,1°C reichlich zwei Grad wärmer als im Vergleichszeitraum. Noch höher war die mittlere Lufttemperatur mit 13,3°C allerdings im Oktober 2001. Niederschläge fielen entsprechend wenig. Lediglich 27 mm verteilten sich auf neun Tage. Etwas reichlicher regnete es mit 10,4 mm nur am 23. Oktober. Auch in der Klimaperiode von 1961 bis 1990 gehörte der Oktober mit 39 mm Niederschlag zu den trockenen Monaten. Als Hauptwindrichtung wurde wie in den meisten Monaten Südwest ermittelt. Auffällig war darüber hinaus ein deutlicher Anteil von Winden aus südlicher Richtung, während sonst eher die Nordrichtung an zweiter oder gar an erster Stelle der Statistik steht. Während der Passage von Tief "Heido" um den 25. Oktober war recht stürmisch. Es traten Windspitzen bis 20 m/s auf.
November

Viele Frosttage im November

Im Anschluss an den sonnigen und trockenen Oktober war auch die erste Hälfte des Monats November ausgesprochen mild. Der 3.11. war der wärmste Novembertag seit Beginn der Messungen an der Fachhochschule. Das Maximum der Lufttemperatur lag bei 18,8°C. Sehr sonnig war neben dem 3. auch der 8. November. Die Summe der Globalstrahlung lag an beiden Tagen noch einmal bei 2 kWh/m². Erst Mitte des Monats sorgte ein Tief für deutliche Wetteränderung. Der Wind, der letzten Monat besonders konsequent aus Südwest wehte, drehte plötzlich und kam für einige Tage aus Norden. Der Luftdruck stieg und es wurde winterlich kalt. Die ersten Minusgrade lieferte der Temperaturfühler in der kleinen Schutzhütte zwei Meter über der Dachfläche am 18. November. Bis Monatsende folgten neun weitere Frosttage, etwas mehr als im Durchschnitt. Das Minimum erreichte die Temperatur am 27.11. mit -4,1°C. Dennoch war der November mit 5,3°C um drei Zehntel wärmer als im langjährigen Mittel. Niederschlag fiel mit 34 mm wie bereits in den vergangenen Monaten seit einschließlich August zu wenig. An 19 Tagen blieb es vollkommen trocken! Der 5.11. brachte mit 7,4 mm noch am meisten Regen. Am Morgen des 21. waren die Berge um Jena leicht "gezuckert" und am 28. waren auch im Tal für einige Zeit Wiesen und Wege dünn mit Schnee bedeckt. Erstaunlich im vergangenen Monat war, das sowohl der höchste als auch der niedrigste Luftdruck des Jahres gemessen wurde und zwar innerhalb von 48 Stunden! Betrug der Luftdruck in der Nacht zum 23.11. 1008 hPa waren es am Morgen des 25. nur noch 962 hPa. Kein Wunder also, dass es sich auch um die bisher windigsten Tage des Jahres handelte. Es wurden mittleren Windgeschwindigkeiten bis 9 m/s und Windspitzen bis 20 m/s registriert.
Dezember

Blitz und Donner im Dezember

Im Dezember wechselten Frost und Wärme sowie Schnee und Regen einander ab. Sonne gab es wenig. In der zweiten Woche herrschte Hochdruckeinfluss und der Luftdruck erreichte am 10.12. mit 1015 hPa einen neuen Jahreshöchstwert. Klar und heiter, wie sonst bei solchen Wetterlagen, war es jedoch nicht. Der Luftdruck fiel auch schon bald wieder deutlich um am 16.12. sein Jahresminimum von 961 hPa zu erreichen. Dieser Tag war insgesamt der markanteste des Monats. Der Durchgang des Tiefs war nicht nur von plötzlichem Druckabfall und sofortigem Wiederanstieg gekennzeichnet, sondern vor allem durch das sonst eher seltene Auftreten von Wintergewittern. Der Himmel war kurzzeitig so dunkel wie selten am Tage und es krachte ordentlich. Starker Regen ging nachmittags in Schneesturm über. Die Tagessumme des Niederschlages belief sich immer hin auf 12 mm. Kein Wunder, wenn Windspitzen von über 22 m/s registriert wurden und auch im Stadtgebiet einige Bäume entwurzelt wurden. Lustiger Weise war ausgerechnet der 24. Dezember mit 7,0°C der wärmste Tag des Monats. Trotzdem hielt am zweiten Feiertag mit leichtem Schneefall der Winter Einzug. Das absolute Maximum der Temperatur wurde bereits am 5.12. mit 9,3°C registriert, während das Minimum innerhalb einer viertägigen Dauerfrostperiode am 30.12. mit -5,7°C gemessen wurde. Am Silvestertag stieg die Temperatur aber schon wieder deutlich über Null und es setzte Tauwetter ein. Insgesamt war der Dezember mit 2,3°C sechs Zehntel wärmer als im langjährigen Mittel und es fielen nur 35 mm Niederschlag, also 19% weniger als sonst. Diese Tendenz findet sich auch in der Jahresbilanz für 2005: An der klimatologischen Messstation der FH Jena wurden für das zurückliegende Jahr eine mittlere Lufttemperatur von 10,1°C und eine Niederschlagssumme von 487 mm ermittelt. Das sind 0,8°C mehr bzw. 100 mm weniger als im Vergleichszeitraum 1961 - 90.

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