Mal wieder das wärmste Jahr. Bereits 2000 und 2007 konnte die klimatologische Messstation diese Feststellung treffen. Die Anmerkung - seit Beginn der Aufzeichnungen - bezieht sich sowohl auf das eigene Archiv als auch auf die historischen Daten vom Schillergäßchen. 2014 gilt dieser Rekord aber nicht nur für die Region Jena, sondern auch für Deutschland sowie den gesamtem Globus! Mit 11,6 °C war das vergangene Jahr an unserem Standort mehr als zwei Grad wärmer als das langjährige Mittel 1961 bis 90. Schon die ersten Januartage zeigten sich ausgesprochen mild. Bereits am 9. des Monats blühten die ersten Haselsträucher. Einen einzigen Wintertag mit etwas Schnee gab es am 26. Januar. An diesem Tag wurde mit 9,2 °C auch die niedrigste Temperatur des Jahres gemessen. Ein sehr warmer Februar folgte, aber ebenso die Frühjahrsmonate März und April waren deutlich zu warm. Die Vegetation hatte teilweise zwei bis drei Wochen Vorsprung. Der Mai war relativ normal, hatte sogar einen kühlen Start.
Weiter ging es mit einer Hitzewelle zu Pfingsten und einem schwülheißen, gewitterreichen Juli. Wärmster Tag war der 20. des Monats mit einem Mittel von 27,2 °C und einem Maximum von 36,6 °C. Lediglich der August war nicht zu warm. Dafür waren es dann Oktober und Dezember wieder um jeweils mehr als drei Grad. In Erinnerung sind auch wunderbare Herbsttage noch im November, die zu Ausflügen und zum Sitzen im Freien einluden.
Winterfreuden mit Schnee gab es nur am 2. und 3. bzw. am 29. und 30. Dezember. Der Verzicht auf weihnachtliche Stimmung wird mit niedrigen Heizkosten entschädigt. Für 2014 lag die Gradtagzahl, ein Kennwert für den Heizenergieverbrauch, 15% unter dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre. Frosttage mit Temperaturen unter null gab es im ganzen Jahr nur 43 statt z.B. 99 im kalten Jahr 2010.
Neben der anhaltend warmen Witterung fiel 2014 auch durch die sehr ungleichmäßige Verteilung der Niederschläge auf. So gab es nicht nur fast keinen Schnee, sondern mit nur 25 mm Niederschlag war das erste Quartal bedenklich trocken. Nennenswerte Regenmengen gab es erst Mitte April, teilweise von Gewittern begleitet. Im Sommer kehrte sich die Situation um. Im Juli und im August wurden jeweils 133 mm Regen erfasst. Auch im September regnete es mehr als sonst. So kam am Jahresende doch noch eine leicht positive Niederschlagsbilanz von 618 mm zusammen.
Am Silvesterabend vermischten sich natürlicher Dunst und Feuerwerksnebel anhaltend, was vor allem in dichter bewohnten Stadtteilen zu einer eindrücklichen Stimmung mit geringer Sichtweite führte.
Tagesmittelwerte (TM) der Lufttemperatur, EAH Jena 2000 bis 2018
Dieser Text erschien im Frühjahr 2015 in den "facetten" Nr. 30
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