Klimastation / Statistik / Rückblick 2002

Monatliche Rückblicke 2002

2001 2002 2003 Überblick

Januar Februar März April Mai Juni
Juli August September Oktober November Dezember

Januar


Extreme im Januar

Der Januar begann mit trockener Kälte und vereisten Wegen. Bis zum 18. des Monats gab es 16 Frosttage, wobei an sechs Tagen die Lufttemperatur sogar gänzlich unter Null blieb (Eistage). Eindrucksvoll war die Hochdruckwetterlage mit sonnigen aber besonders kalten Tagen in der ersten Woche des Jahres. Am 4. Januar 8:20 Uhr wurde an unserer Station die tiefste Temperatur seit Beginn der Messungen registriert: -15,8 °C. In der zweiten Monatshälfte wurde es deutlich wärmer. Nach dem 18. war an winterliche Minusgrade nicht mehr zu denken. Am 28. stieg das Thermometer bis auf +15,0 °C, eine Temperatur, die für Januar und Jena viel spektakulärer ist als das viel erwähnte Minimum. Ein Zwischentief brachte neben warmen Luftmassen am 26. den stürmischsten Tag des Monats und am Sonntag, den 27. erstaunlich heftige Niederschläge. Der Regenguss in der Mittagszeit brachte 7,5 mm in einer Stunde, so dass manche Straße zum Sturzbach wurde. Über den Tag zählte unser Regenmesser 13,5 mm und für den gesamten Monat waren es 36 mm. Regen und Tauwetter in den Bergen ließen auch die Saale beachtlich anschwellen. Für Rothenstein wurde am 28. der höchste Pegelstand angegeben (Alarmstufe 1). Im Monatsmittel war der Januar mit 1,7 °C ein reichliches Grad wärmer als der Vergleichszeitraum 1961-90. Von den Vorjahren hebt er sich allerdings nur durch die Extrema ab. Diese wurden sowohl nach oben als auch nach unten weder 2000 noch 2001 annährend erreicht. Übrigens wird hier deutlich, wie ein Mittelwert die Dinge vereinfachen kann: Man sieht ihm nicht mehr an, dass die erste Monatshälfte fast 11 Grad kälter war als die zweite.

Februar


Februar ungewöhnlich mild und feucht

Die anhaltend warme Witterungsperiode setzte sich zu Monatsbeginn fort. Einige warme Tage sind zwar in den letzen Jahrzehnten für diesen Zeitraum durchaus typisch geworden, jedoch nicht in diesem Ausmaß. Beginnend im Januar erlebten wir bis Mitte des Monats mehrere Wochen mit außergewöhnlich frühlingshaften Temperaturen. An Frost dachte keiner mehr, eher schon an die Montage der Sommerreifen. Höhepunkt war der 12. Februar mit einem Tagesmittel von 12,6°C! Das absolute Maximum der Lufttemperatur registrierte die klimatologische Messstation mit 19,0°C bereits am 3. des Monats. Einen Wetterumschwung brachte erst ein herannahenden Hoch. Nach ausgiebigen Niederschlägen klarte am Abend des 14. der Himmel auf. Eine Reihe von Strahlungstagen kündigten sich an, und es wurden die ersten Lufttemperaturen unter dem Gefrierpunkt gemessen (absolutes Minimum -4,4°C am 22. Februar). Bei steigendem Sonnenstand verbessern sich die Erfolgsaussichten von Solaranlagen zunehmend. Mit 2,5 kWh/m² war die Summe der Globalstrahlung am 15. am höchsten. Im Jahr 2000, das wärmste Jahr seit dem Beginn meteorologischer Messungen überhaupt, lag der Februar am deutlichsten über dem langjährigen Mittel. Nach unserer Auswertung war der diesjährige Februar mit einem Monatsmittel von 6,1°C noch etwas wärmer: 4,7°C über dem Durchschnitt. Weiterhin hob sich der Februar als sehr windig von den Vergleichsdaten ab. Die sehr stürmischen Tage 5. und 22. wurde noch vom Orkantief am 26. übertroffen. In der zweiten Monatshälfte kam es zu reichlichen Niederschlägen. Über den gesamten Februar wurden 69 mm (200%) gezählt, wobei alleine der 13., 23. und 26. mit jeweils mehr als 10 mm den halben Beitrag leisteten. Die Niederschläge fielen in Jena meistens als Regen. Schnee gab es im Gegensatz zu den Höhenlagen des Thüringer Waldes kaum noch.

März


März durchwachsen und wechselhaft

Neben so wunderbaren Sonnentagen wie den 10. März brachte der Monat auch kalten Nebel. Nach einer kühlen aber trockenen Woche mit leichtem Nachtfrost bis -3,0°C folgte eine kurze milde Periode mit einem Maximum der Lufttemperatur von 18,8°C. Die Forsytia stand in voller Blüte, die Herzen der Hobbygärtner schlugen höher und sogar die wilde Pflaume zeigte zartes Weiß bevor sich der Winter noch einmal deutlich meldete. Wir durften uns in der ersten Monatshälfte schon an den Frühling gewöhnen, die zweite Märzhälfte dagegen war eher kühl und ungemütlich. Dies zeigte uns nicht nur das Quecksilber, unser Körper hatte sich nach dem langen Winter schon auf Frühling eingestellt. Und so fühlte man die mittlere Tagestemperatur von 2,1°C kombiniert mit Schneefall am 24. März als bitter kalt gegenüber 12,6°C am 18. des Monats. Dabei überwiegt allerdings die Hoffnung, denn ab 21. haben wir den offiziellen Frühling. Zwei Tage zeigten sich die jenaer Berge leicht verschneit, d.h. eigentlich waren sie in Dunst und Wolken gehüllt. Trotz zeitweise heftig peitschender Niederschläge durch plötzlichen Luftmassenwechsel war der diesjährige Monat März eher trocken. Im März 2001 hatten wir noch knapp 99 mm Niederschlagssumme. Vom 1. bis 25.3. fielen dieses Jahr nur 52 mm Niederschlag. Zum wiederholten Mal stand das Saalewasser bedrohlich hoch, in Jena fielen am 21. März binnen zehn Minuten 2 mm Niederschlag. Kleinere Flüsse der Umgebung wie die Ilm traten sofort über die Ufer und wieder standen die Anliegergärten und Felder unter Wasser. Allerdings war es ungünstig, sich mit einem Regenschirm trocken zu halten, denn auch der Wind blies wieder heftig. Eine alte Bauernregel besagt: Der März greift dem Winter ans Herz. Und das tat er auch dieses Jahr. Denn wir wissen nicht erst seit dem Eisenacher Sommergewinnsumzug, dass Frau Sunna sich endgültig gegen den alten Winter durchgesetzt hat, wir spüren es auch an der Kraft der Sonne und den doch schon recht langen Tagen.

April


April - etwas kühl

Oft wird der Herbst als Maler gepriesen. Wenn auch etwas dezenter steht der Frühling hier nicht zurück. Vor allem durch den warmen Februar war die Natur in diesem Jahr Anfang April schon recht weit. Nach anfänglicher Trockenheit - vom 26.3. bis 12.4. regnete es keinen Tropfen - und einer Reihe von kalten Tagen hielt das Wachsen und Werden für etwa zwei Wochen inne. So konnten und können wir uns ungewöhnlich lang und ausgiebig an frischem Grün sowie an Bäumen und Sträuchern in weiß, rosa und gelb in allen Nuancen freuen. Neben zierlichen Blüten gab es in den letzten Tagen auch wilde, dunkle Schauerwolken über den ersten Rapsfeldern. Im Gegensatz zu den Vormonaten blieb die mittlere Lufttemperatur etwas unter dem langjährigen Mittel. Kältester Tag war der 6. April mit nur 1,6 °C im Tagesmittel und das absolute Minimum von -3,3 °C wurde zwei Tage später gemessen. Das war ein herber Kontrast für diejenigen, welche die Osterferien unbeschwert im Süden verbracht hatten. Erst gegen Ende des Monats wurde es allmählich wärmer. Die höchste Temperatur wurde am 22. mit 20,2 °C registriert. Eine stabiles Hoch mit frühsommerlicher Witterung, wie wir es die letzten Jahre erlebten blieb bisher leider aus. Zur Erinnerung: am 30.4.01 wurden an der Fachhochschule 24,4 °C und 23.4.00 sogar 28,3 °C gemessen! Wie es sich für den April gehört war er recht windig. Besonders stürmisch zeigte sich der 3.4. vor allem in den Mittagsstunden. Die heftigsten Schauer gab es am letzten Montag. Wer ohne Schirm unterwegs war, konnte selbst auf einem kleinen Gang wie zur Mensa ordentlich nass werden.

Mai


Sonne und Regen im Mai

Die Witterung im Mai war von gleichmäßiger Wechselhaftigkeit. Größere Turbulenzen gab es nicht. Die Luftdruckschwankungen waren eher gering. Nachdem der 1.Mai schöner war als vorhergesagt, kamen einige kühlere Tage, aber ohne Frost. Das absolute Minimum erreichte die Lufttemperatur am Morgen des 7.Mais mit 4,8 °C. Zu Himmelfahrt erlebten wir mit 27,7 °C den ersten Sommertag für dieses Jahr! Doch schon einen Tag später brachte ein anhaltendes Gewitter Abkühlung, Wind und Regen. Ein kleines Hoch in der Mitte des Monats bescherte drei schöne Strahlungstage. Für den 16.Mai ermittelte unser Pyranometer mit 7,6 kWh/m² die höchste Einstrahlung. Am wärmsten war es mit einem Maximum von 29,0 °C eindeutig am 22.Mai. Die herrlichen Wiesen in der Oberaue waren an diesem Tag besonders beliebt und belebt. Anhaltend war auch dieses Glück nicht. Das Wechselspiel von Regen und Sonne bescherte uns am Monatsende sehr interessante Stimmungen mit Morgennebel. Ähnlich wie in den Vorjahren war der Mai mehr als ein Grad wärmer als es das langjährige Mittel aus der Periode 1961-90 angibt. Niederschläge konnte unsere Station mit 67 mm reichlich verzeichnen, deutlich mehr als 2001. Besonders ausgiebig waren die Regenfälle am 4. des Monats: 14 mm. "Bringt der Mai viel Regen, ist's dem Bauern sehr gelegen." Am Ende haben ja alle etwas davon, wenn Gerste und Wein gut gedeihen. Dies zum Trost für manch verregneten Freilufttermin.

Juni


Sommer im Juni

Der Juni zeigte sich durchaus sommerlich. Die ersten warmen Tage gab es bereits zu Monatsbeginn. Richtig heiß wurde es in der dritten Woche, zur Zeit der längsten Tage. Mit 18,3 °C ermittelte unserer Station exakt die gleiche mittlere Lufttemperatur wie im Juni 2000, als eine Hitzewelle für Schlagzeilen sorgte. Das absolute Maximum wurde am 18. des Monats mit 35,8 °C gemessen. Zur Erinnerung: am 20.6.2000 wurden 35,9 °C registriert! Im Gegensatz zur Lufttemperatur lag die Niederschlagssumme deutlich unter dem langjährigen Mittel. An 19 Tagen fiel gar kein Regen. Auf die restliche Zeit verteilten sich nur 53 mm Niederschlag. Allerdings war die Verteilung nicht ganz gleichmäßig. Über ein Drittel der Monatssumme ging am 15. in zwei Gewittern 7:00 und 21:00 Uhr hernieder. Das Urelement Wasser zeigte sich so zum Schwanensee Open Air in Lobeda recht eindrucksvoll. Trotz insgesamt gesehen geringer Niederschlagsmengen war die Luftfeuchtigkeit recht hoch. In Folge der nächtlichen Abkühlung erreichte die relative Feuchte an 10 Tagen die Sättigungsgrenze, also 100%. Parallel dazu konnten im Juni hohe Taupunkttemperaturen - ein temperaturunabhängiges Maß für den Feuchtegehalt der Luft - beobachtet werden. Alle Oberflächen die kühler als die Taupunkttemperatur sind (z.B. Steinfußböden, Wasserleitungen, Weinflaschen usw.) beschlagen. Am Nachmittag des 20. Juni wurde der bisher höchste Taupunkt von 23 °C bestimmt. So kann man fast immer etwas besonderes entdecken.

Juli


Kräftiger Regen im Juli

Schauen wir auf das Wetter im Juli zurück, erkennen wir drei Phasen. Zunächst hielt die warme und trockene Witterung des Vormonats an. Am 9. Juli erreichten wir mit 35,6 °C die höchste Temperatur des Monats. Folgenden Tags brachte eine Kaltfront Abkühlung und heftige Unwetter im ganzen Land. Der schwarze Himmel war auch in Jena beeindruckend bis beängstigend. Sturm und Niederschlag hielten sich im Stadtgebiet dann aber in Grenzen. Allerdings sank die Temperatur binnen zwei Stunden von 30 auf 16 °C! In der Monatsmitte zeigte sich die Sonne seltener und die Temperatur waren gemäßigt. Regen fiel hingegen reichlich. Besonders am 16. wollte er gar kein Ende nehmen. Mit 31 mm war dies der bisher niederschlagreichste Tag in diesem Jahr. Die letzte Woche war hingegen wieder heiß und trocken, so dass die Mähdrescher riesige Staubwolken erzeugten, vor allem im Raps. An mehreren Tagen hintereinander stieg die Temperatur über 30 °C. Damit wurde diese Marke, genau wie im letzten Jahr, sieben mal überschritten. Im Juli des sonst sehr warmen Jahres 2000 lag dagegen das Maximum der Lufttemperatur nur bei 26,2 °C. Da waren die Ferienkinder diesmal besser dran. Im Vergleich mit dem langjährigen Mittel war der diesjährige Juli mit 19,0 °C und 66 mm Niederschlag recht durchschnittlich. Der subjektive Eindruck mag mitunter anders gewesen sein, da der Regen sehr ungleichmäßig verteilt war. Bei dem einen graben sich die "Tränen der Heiligen" im Gedächtnis ein, beim anderen die heißen Tage mit Sonnenglut.

August


Viel Regen

Im August ist die Frage: Regen oder Sonne? von besonderer Bedeutung. Viele Wetterregeln beziehen sich darauf, wie z.B. "Trockener August - ist des Bauern Lust." Doch trocken war es diesmal gar nicht! Zwar ist unsere Region von Überschwemmungen, Erdrutschen und ähnlichem verschont geblieben, überhaupt war mancher Tag am Ende freundlicher als angekündigt, doch regnete es auch in Jena deutlich mehr und vor allem kräftiger als sonst. Mit 113 mm Niederschlag war die Monatssumme im Vergleich zum langjährigen Mittel etwa doppelt so hoch. Die heftigsten Regengüsse wurden am 12. und 27. August mit 31 bzw. 29 mm registriert. Die reichlichen Niederschläge führten zu erhöhter Luftfeuchtigkeit. Morgens war es häufig dunstig bis nebelig und am Tage sehr schwül. Äußerst angenehm waren hingegen die vielen schönen warmen Sommerabende zum Draußensitzen. Im Monatsmittel lag die Lufttemperatur gegen 21 Uhr noch bei 21°C. Insgesamt war der August mit 20,1°C, wie bereits im letzten Jahr, fast 3°C wärmer als im Durchschnitt! Der kälteste Morgen blieb der 6. August mit 11,9°C. Den höchsten Wert erreichte unser Temperatursensor mit 31,5°C am 19. August. Übrigens, am 12. des Monats wechselte die klimatologische Messstation ihren Standort innerhalb des FH-Campus. Der Mast mit den Sensoren befindet sich jetzt auf Haus 5 (Bau 37), Treppenhaus 9. Hier sind die Bedingungen besonders für die Strahlungsmessung wesentlich günstiger. Das Barometer hängt seitdem fünf Meter höher. Da wir den lokalen Luftdruck angeben sind nun die Werte im Mittel 0,6 hPa niedriger als vor dem Umzug.

September


Im September alles normal

Der September verlief, beginnend mit einer spätsommerlichen Schönwetterperiode, wie es im Buche steht. Gegen Monatsmitte kam Regen, Nebel und Kälte während es gegen Ende mit einsetzender Laubfärbung wieder freundlichere Tage gab. Die erste Phase erreichte ihren Höhepunkt am 9. September, dem wärmsten Tag des Monats mit einem Maximum der Lufttemperatur von 27,9°C. Nach zwei sich anschließenden Regentagen brachte ein Zwischenhoch zwar wieder Sonnenschein aber auch deutlich kühlere Luft. Am Morgen des 13. Septembers - ein Freitag, hat sich mancher Radfahrer bei nur 5,1°C eine Mütze gewünscht. Um den 24.9. herum stiegen die Temperaturen auch mittags nur auf 12°C. Ein auffallend kräftiger Wind verhinderte die Erwärmung der Luft im Tal. Die Windfahne wies dabei eindeutig nach Norden. Diese Windrichtung war auch insgesamt vorherrschend gefolgt von Südwest, was die eigentliche Hauptwindrichtung für Jena ist. Das absolute Minimum der Temperatur wurde erst am 28.9. mit 2,9°C registriert. An ungeschützten Stellen wurde an diesem Morgen der erste Reif gesichtet. Im Monatsmittel war der September mit 14,0°C ein wenig zu kühl. Auch die Niederschläge blieben mit 34 mm unter den Vergleichswerten aus den Jahren 1961-90. Am letzten Wochenende war das Wetter wieder recht angenehm, eine wichtige Vorraussetzung für das Gelingen des jenaer Kirchentages. Sankt Michael sei es gedankt! Doch die Tage sind mit diesem Datum nun deutlich kürzer als die dunklen Nächte.

Oktober


Stürmiger Oktober

Der Oktober begann mit einigen angenehm warmen Tagen. Am 2. des Monats erreichte das Thermometer noch einmal 20 °C. Aber schon das erste Wochenende war einigermaßen unfreundlich, d.h. deutlich kühler, regnerisch und windig. Die Lufttemperatur sank am 12. Oktober auf 1,3 °C, was an vielen Stellen den ersten Bodenfrost bedeutete. Die wechselhafte Witterung hielt den ganzen Monat an, kalte und wärmere Luftströmungen lösten einander ab. Der Herbst zeigte sich von seiner wilden Seite. Windstille gab es nicht. Statt dessen wirbelte buntes Laub durch die Straßen und war mit dem Besen nicht zu bändigen. In der letzten Woche steigerte sich der Wind bis hin zum orkanartigen Sturm. Nach kurzem Zwischenhoch fiel der Luftdruck am Sonntagvormittag (27.10.) rasant und bedrohlich um 20 hPa in nur 12 Stunden. Unmittelbar nach dem Tiefpunkt 14:50 Uhr verdunkelte sich der Himmel ein weiteres mal und ein heftiger Regenschauer ging nieder. Der Sturm erreichte an unser Messstation gegen 20:00 Uhr mit 15 m/s seinen Höhepunkt. Kurzzeitige Windspitzen wurden bis 29,9 m/s, also 108 km/h aufgezeichnet, was der Windstärke 11 entspricht. An anderen Orten, vor allem außerhalb des Saaletals können durchaus noch höhere Windgeschwindigkeiten aufgetreten sein. Ganz allgemein ist zu sagen, dass der Oktober im Vergleich zu anderen Jahren deutlich niederschlagsreicher und windiger sowie etwas kühler war. Entschädigt wurden wir mit guter Fernsicht, herrlichen Wolkenformationen und grandiosem Lichtwechsel.

November


Es fiel viel Regen

Der November war überwiegend grau und feucht. Nebel und Regen gab es mehr als reichlich. In der ersten Woche wollte sich sogar der Winter ankündigen. In zwei Nächten gab es Frost. Das Minimum der Lufttemperatur lag am 6. November bei -2,9°C. Das war es dann aber auch schon. Die Temperaturen stiegen deutlich an und mit 12,7°C war es am 17. November am wärmsten. Die Witterung blieb weiterhin wechselhaft. Am Ende war der November mit 6,5 °C reichlich ein Grad zu warm. An Schnee war also nicht zu denken. Stattdessen regnete es anhaltend. Die klimatologische Messstation verzeichnete 18 Tage mit Niederschlag, davon sieben Tage mit 10 mm und mehr. Im Durchschnitt kommt so ein Tag mit starkem Niederschlag nur einmal pro Monat vor. Selbst im diesjährigen August waren es "nur" fünf solche Tage. Mit 32 mm war der 30. November der bis jetzt regenreichste Tag in diesem Jahr. Das Ergebnis ist eine Monatssumme von 123 mm. Das sind verglichen mit dem langjährigen Mittel genau 300 %! Das "Jahressoll" war bereits vor Beginn des Monats erfüllt. Der November war deutlich weniger stürmisch als der Vormonat. Doch in der Nacht vom 8. zum 9. November sank der Luftdruck relativ schnell auf den diesjährigen Tiefstwert. Dies führte für einige Stunden zu sehr hohen Windgeschwindigkeiten mit Spitzen bis 17 m/s, eine magische Grenze für Versicherungen.

Dezember


Kalter Dezember

Auf das Wetter scheint wirklich kein verlass mehr zu sein. Auch im Dezember ging einiges durcheinander. Er war der kälteste Monat seit Beginn unserer Aufzeichnungen und mit -0,2 °C lag das Monatsmittel der Lufttemperatur erstmals unter Null. Es gab aber auch einige sehr warme Tage. Schnee fehlte vollständig. Erste Hoffnungen weckten die Meteorologen diesbezüglich zu den Weihnachtsfeiertagen. Doch es blieb bei starkem Regen, der erst am letzten Tag des Monats in Schnee überging. Die Winterfreude war allerdings sehr kurz. Markant war eine Hochdruck Wetterlage mit acht auf einander folgenden Frosttagen in der zweiten Woche des Monats. Am kältesten war es am 12.12. mit -13,2 °C. In der dritten Woche bewegten sich die Temperaturen um der Gefrierpunkt. Gegen Ende des Monats wurde es verblüffend warm, eine Art "Weihnachtstauwetter" nur war nichts zum Tauen da. Stattdessen regnete es ausgiebig. Über den gesamten Monat waren es 72 mm, also 170% bezogen auf das langjährige Mittel. Der 30.12. war mit 23 mm sowohl der niederschlagsreichste als mit einem Maximum von 13,0°C auch der wärmste Tag. Wenn wundert es, dass der Luftdruck genau hier sein Minimum verzeichnete und der Wind am kräftigsten blies. Betrachten wir kurz das gesamte Jahr 2002, so fallen vor allem die hohen Niederschlagsmengen in den Monaten Februar, August, November und Dezember auf. Das führt zu einer hohen Jahressumme von 783 mm. Zur Erinnerung, der Durchschnitt liegt in Jena bei 587 mm. Das Jahresmittel der Lufttemperatur lag bei 10,3°C und damit ein Grad höher als im Vergleichszeitraum 1961-90. Vor allem die Monate Februar und August waren deutlich wärmer als sonst, während der Dezember fast zwei Grad zu kalt war.

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